Montag, 29.8.2022, Plovdiv


Gut und lange geschlafen, geduscht, leckeres Frühstück, und dann los. Als erstes wollte ich einfach mal zum Fluss gehen, zur Maritza, die hier durch Plovdiv fließt. Der Weg durch die Fußgängerzone zeigte ein anderes Bild als gestern, schließlich ist Montag. Noch ist es relativ kühl, wir hatten gestern hier 36°. Am Fluss angekommen wieder mal eine positive Überraschung: die Brücke ist nicht nur überdacht, sondern es ist eine richtige Shopping Mall. Links und rechts sind kleine Geschäfte, und die machen den Weg über die Brücke interessanter. Obwohl ein Blick aufs Wasser hätte mir auch ganz gut gefallen, aber dafür ist die nächste Brücke in circa 200 m verantwortlich.






Schon gestern Abend beim Stadtgang ist mir aufgefallen, dass das Stadion, in dem ich war, nicht die einzige Ausgrabungsstätte aus römischer Zeit ist. Überall in der Stadt gibt es offene Bereiche die man einsehen und begehen kann aber auch schlichte Schilder an Häusern die darauf hinweisen dass unter dem Haus zum Beispiel Bestandteile eines alten Stadions sind. Die ganze Stadt ist quasi auf den römischen Ruinen oder sogar auf Ruinen von der Zeit davor aufgebaut.


Hier, wie auch in Bansko gibt es über ein Trinkbrunnen mit Mineralwasser, so dass man wirklich keine Wasserflasche mit sich herumschleppen muss.


Mein nächster Weg führte mich in die Altstadt, und schon nach meinem Besuch in Bukarest stelle ich mir die Frage, woher Düsseldorf das Recht nimmt, von der längsten Theke der Welt zu sprechen. Die Altstadt hier ist komplett Auto- und Fahrradfrei, überall in den Straßen sind kleine Cafés aufgebaut. Ich war gestern Abend schon mal kurz hier und alles war natürlich voller Menschen. Jetzt ist es hier sehr friedlich, und durch die engen Gassen und Straßen kommt auch wenig Sonne hierher. Das ist sehr angenehm!












Auf einem kleinen Hügel links die orthodoxe Kirche der heiligen Jungfrau. Sie ist ursprünglich gebaut worden im zwölften Jahrhundert und innen drin gibt es wunderschöne riesige Wandgemälde insgesamt finde ich die Kirche aber wie die meisten orthodoxen Kirchen sehr düster.






Die St. Dimitra Kirche ist sehr viel kleiner und in weißem Marmor gehalten. Das macht sie sehr viel heller und freundlicher. An der Kopfseite gibt es viele heilige Bilder.






Höhepunkt hier Plovdiv ist natürlich das Theater. es wurde im ersten Jahrhundert n. Chr. erbaut von Titos Flavius Cotis und es besteht aus 28 konzentrischen Reihen und fasst circa 6000 Besucher. Es ist im weißen Marmor gebaut und in einem fantastischen Erhaltungszustand.










Für fünf Lew darf ich hinein gehen und klettere die ungleichen Stufen vorsichtig hinunter. Das Stadion ist wirklich sehr beeindruckend und ich kann mir vorstellen dass die Sicht und die Akustik wirklich toll ist. Nicht umsonst finden wir regelmäßig Konzerte statt. Vor dieser Kulisse ist es sicher sehr beeindruckend.

Unten wird es leider gerade eine Beleuchtungsanlage für das nächste Event aufgebaut, wahrscheinlich wieder Gladiatoren gegen Löwen. Oben sehe ich dann auch einen von den Nachwuchs Löwen bei der Vorbereitung.




Das stimmt nicht ganz. 


Auch hier in Blocklist fällt es auf, dass Bulgaren gegenüber Opa sehr offen sind.


Das kommt übrigens raus, wenn man die Diktierfunktion des Telefons nutzt. 


Es soll heißen: Auch hier in Plovdiv fällt es auf, dass Bulgaren gegenüber der Oper sehr offen sind. In der Fußgängerzone stehen viele Plakate und Opernaufführungen Jesus Christ Superstar, Orpheus und Eurydike, Carmen und anderen. Die Bilder von den Inszenierungen machen echt Lust, sich so etwas mal anzusehen.


Und der Clou: im Rahmen von dem Festival „open opera“ finden die Aufführungen unter freiem Himmel hier im Stadion statt!

Das macht Lust. Das Ticket kostet 50€, das erscheint mir ok. Aber die nächste Aufführung ist Jesus Christ Superstar und die ist erst am 2.9.! Da bin ich schon weit weg…


Auf dem Weg den Bergen hinunter kam ich noch durch die Straße der Antiquitätenhändler. Naja, dieses Wort ist ein bisschen hoch gegriffen, es war eher Krimskrams. Aber trotzdem war es schön da mal durch zu gucken, alles war herrlich bunt und es herrschte eine wunderbare Unordnung.Eine Ecke weiter kam ich dann wieder an einer Kirche vorbei. Es war die Konstantine und Helena Kirche. An Kirchen mangelt es hier ganz bestimmt nicht. Es war ein kleines, dunkles, sehr reich dekoriertes Gotteshaus mit sehr vielen Wand Gemälden.











Da heute Montag ist, sind mir die Museen verschlossen, und ich muss schauen was so geöffnet hat. So führt mich der Weg zu Nebed Tepe. Das ist ein archäologischer Komplex auf einem der drei Berge die die Stadt umgeben. Man vermutet dass die Festung in der Stein / Bronzezeit entstand , sie stammt also aus dem vierten Jahrtausends v. Chr. 

Seit dieser Zeit haben hier Menschen gelebt. Später ist hier eine Festung gewesen mit der die Stadt verteidigt wurde. Es waren überwiegend die Thraker die hier gelebt haben.










So ganz nebenbei hat man von diesem Berg auch einen fantastischen Blick über die Stadt. Allerdings ist es furchtbar furchtbar heiß. Selbst die Kamera fühlt sich sehr unkomfortabel heiß in meiner Hand an.


Und noch ein Wort zu den Frauen: es fällt ja oft auf, dass die Frauen im Osten sehr hübsch sind. So auch hier. Es liegt aber meiner Meinung unter anderem daran, dass die Outfits nicht so ins nuttige gehen (vor alllem bei jungen Frauen) wie bei uns, sondern eher elegant sind. Besonders gegen Abend sieht man sehr sehr viele hohe Absätze und elegante Kleidchen. Ist echt was fürs Auge!


Am späten Nachmittag bin ich nur noch ein paar Schritte durch den Zar Simeon Garten gelaufen. Das ist ein alter Park mit sehr alten Bäumen, ein paar Springbrunnen, ein paar Teichen, wirklich sehr nett. Vielleicht ein bisschen dunkel, aber das kommt heute 36 Grad) gerade recht.








Ich hatte schon gestern ganz in der Nähe von der Fußgängerzone einen kleinen Park gefunden, wo auch ein kleines Büdchen stand. Hier konnte man sich herrlich im Schatten hinsetzen und ein Bier trinken. 


Das fiel mir nur nicht nur mir auf, sondern auch einigen Bulgaren, und genau das mochte ich irgendwie: hier gemütlich sitzen Position unter den Leuten. 


Also war der Plan für heute eindeutig: vor dem Abendessen hier kurz vorbei zu gehen, auf ein Bierchen. Hinter dem Tresen war ein hübsches junges Mädchen die auch gut Englisch sprach. Als ich näher kam, sah ich schon einen leeren Kühlschrank ind auf den Tischen der Gäste viele Wasserflaschen. Ich fragte sie: kein Bier heute? 




Nein, sagte sie, die Lieferung wäre nicht gekommen. Sie würde drauf warten. dann meinte sie, ich soll vielleicht in 1 Stunde noch mal wiederkommen. Ich meinte daraufhin, dass ich sehr traurig sei, worauf sie auf die Gäste zeigte und meinte: die auch!


Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Donnerstag, 15.9.2022 Sofia - Köln - Düsseldorf

Dienstag, 13.9.2022 Sofia (2)

Dienstag, 30.8.2022 Immer noch Plovdiv ✊