Montag, 12.9.2022 Varna - Sofia

Gestern Abend habe ich beim Essen noch ein kleines Experiment gewagt. Man sieht hier auf jeder Speisekarte Pommes mit Käse. Für mich schwer vorstellbar, aber gestern war mir danach. Und was ist das? Das sind normale Pommes, und darüber hat jemand Feta-Käse geraspelt. Ich habe selten Lebensmittel gegessen, die so schlecht zusammenpassen. Furchtbar! Wieder was gelernt.



Es hat geregnet. Irgendwann heute Nacht. Mein Handtuch und die Badehose, die ich extra zum trocknen rausgehängt hatte, sind jetzt wieder nass. 

Aber der Himmel ist blau und es sieht feucht-freundlich aus. Ob das mit der Kathedrale heute klappt? 


Und viel wichtiger: klappt das mit meinem Flug heute? Ich hatte gestern online eingecheckt und mich dabei vertippt. Bei der Nationalität habe ich statt Germany Ghana eingegeben. Das war ein Eintrag darüber. Ich wollte es korrigieren, aber das ging nicht. Also habe ich den Vorgang abgebrochen und neu gestartet, aber Ghana war gesetzt. Dann habe ich alle Cookies gelöscht und es noch mal versucht. vergeblich. Letzter Versuch: anderer Browser. Keine Chance! 


Und so bin ich jetzt mit falscher Nationalität unterwegs. Das wird spannend. 


Dafür hatte ich gestern keinen Schloss-Stress. Die Türe war abends offen und so konnte ich problemlos heimkehren.


Nach dem Frühstück habe ich dann Kurs auf Kathedrale gesetzt.


Auf dem Weg zur Kathedrale kam ich an einem kleinen Markt vorbei. Ich bin immer wieder begeistert über die riesigen Tomaten, die es hier gibt. Sie sind fast Kinder Kopf groß, und schmecken nach Sonne. Herrlich! 






In der Kathedrale dann die Überraschung: es fand eine Ceremony statt. Es waren zwar nur wenig Leute in der Kirche, aber vorne sang ein Priester und wenig später kam noch ein zweiter dazu und half. Also habe ich nur schnell ein paar Bilder möglichst unauffällig geschossen und habe mich dann wieder verdrückt.










Und dann hat es mich wieder ans Wasser gezogen . und am Ende des Kais war ein kleiner Yachthafen es lagen auch ein paar größere Segler und Motorboote da, und auch zwei recht aggressive Rennyachten.










Die Schiffe die hier liegen, sind größtenteils Charter Schiffe, es sind nur wenige Privatyachten dabei. Man sieht auch keine Gastland Flaggen, außer bei einer Yacht die angeblich aus Delaware kommt, und einer anderen, die aus Danzig stammt. Und ich hätte hier einen hölzernen lang Fahrtsegler für 29.000 € kaufen können . Auch nicht schlecht.












Der Kai, auf dem ich laufe, ist ellenlang und führt hinaus auf‘s Meer, und am Ende steht, wie kann es anders sein, ein kleiner Leuchtturm. Absolut herrlich, hier entlang zu laufen und sich durchpusten zu lassen. Es ist ein typischer Meeresgeruch in der Luft und hier geht es mir richtig gut.










Einfach aufs Wasser gucken, im Hintergrund ein paar Berge, einlaufende Schiffe, schreiende Möwen… Könnte stundenlang hier rumlaufen.


Allerdings,liegen hier auch viele Schiffe der hiesigen Marine, die Krim ist nicht weit….











Aber jetzt meldet sich auch langsam mein Magen. Ich fand eine kleine Bäckerei und kaufte mir da ein Gebäck, dass mit etwas Käse und Schinken gefüllt war. Lecker! 


Da bemerkte ich eine Möwe, circa 2 m von mir entfernt auf einem Auto sitzend, und gierig auf meinen Leckerbissen starrend. Ich ging ein paar Schritte, und die Möwe folgte mir. Sie flog von Auto zu Auto und hatte durchaus ernste Absichten. 

Also verdrückte ich mich jetzt schnell in eine etwas belebtere Gegend, um den Leckerbissen für mich alleine zu behalten.


Nun heißt es Abschied nehmen. Ich bin noch ein wenig in der Stadt spazieren gegangen und dann zurück in mein Appartement. Ich darf hier bis 15h bleiben, also kann ich noch eine Pause einschieben, bevor ich zum Airport fahre. 


Aber dann habe ich irgendwie gepennt. Der Bus, mit dem ich fahren will, fährt um die Zeit nur 1x pro Stunde. Ich überlege, einfach auf den Bus zu warten, aber das stresst mich dann doch etwas. Also Taxi. Der Fahrer will mit Uhr fahren, das ist für mich ok. Aber dann stehen doch 27 Lewa auf der Uhr. Das kommt mir ziemlich viel vor, aber was will ich machen? Hauptsache pünktlich am Flughafen.


Das Einchecken ist problemlos. Die Security geht flott, auch, wenn ich mich immer wieder wundere, was die Leute alles mit an Bord nehmen wollen. 

Der Zöllner? (Ich fliege nur Inland) checkt Ausweis und Ticket und wünscht mir eine gute Reise. Kein Wort von Ghana. Ab jetzt müsste es eigentlich gut gehen. 


Eine nette Sonderlocke hier in Bulgarien fällt mir noch ein. Die Nummernschilder der Autos sind hier auch sprechend. Man kann also sehen, wo der Wagen herkommt. 

Eine gewisser Konflikt fiel mir an einem Parkplatz auf. Hier in Varna haben die Autos ein „B“, also das kyrillischeZeichen für „V“. Bei dem Euro-Kennzeichen steht aber links „BG“ für Bulgarien, also in lateinischen Zeichen. Also das Land lateinisch und die Stadt kyrillisch.

Man parkt hier normalerweise mit SMS. Dazu gibt man die Nummer des Parkplatzes und das Kennzeichen in eine SMS ein und sendet die an eine bestimmte Nummer. In der Anleitung auf dem Parkschild steht jetzt aber, dass der 1. Buchstabe des Kennzeichens hier nicht in kyrillisch (also B für Варна) eingegeben werden soll, sondern man soll „V“ für Varna verwenden. Komplizierte Welt….


Der Flug war unspektakulär, außer, dass es eine kleine Tafel Schokolade und ein Getränk gab. Wow! Und natürlich sind wir nach der Landung sofort alle aufgestanden und vorher haben wir noch tüchtig geklatscht. Was sein muss, muss sein. 

Die Metro hat mich dann schnell in die Innenstadt gebracht und hier beginnt der Countdown: noch 3 Tage, noch 2, noch……


Wo bin ich hier gelandet? Unterkünfte sind hier recht teuer. Also musste ich einen Kompromiss machen. Ich wohne am Rande der Innenstadt. 

Wow! 

Hier nimmt aber das Einkommensniveau rasch ab. Schlechte, dunkle Straßen, viele baufällige Häuser. Die dunkle Seite von Sofia…

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Donnerstag, 15.9.2022 Sofia - Köln - Düsseldorf

Dienstag, 13.9.2022 Sofia (2)

Dienstag, 30.8.2022 Immer noch Plovdiv ✊